Biologischer Abbau von Kunst und Kulturgut

Der biologisch verursachte Abbau von Materialien, besser bekannt unter dem englischen Namen „biodeterioration“, ist ein natürlicher Prozess, ohne den das Leben, wie es auf der Erde existiert, nicht möglich wäre. Durch den biologischen Abbau von toter Materie kann eine Nährstoffschicht aufgebaut werden, durch die bestehendes Leben erhalten wird und neues Leben entstehen kann. Das restauratorische Bestreben ist demnach ein Eingriff in natürliche Prozesse, die sich lange vor jedem kulturellem Erzeugnis entwickelt haben.

Zwei große Themenbereiche beschreiben die Hauptproblematik des mikrobiellen Befalls von Kunst- und Kulturgut. Zum einen schädigen Mikroorganismen  durch komplexe Abbaumechanismen das Originalmaterial. Zum anderen kann ein mikrobieller Befall gesundheitliche Auswirkungen haben auf Personen, die in Kontakt mit befallenen Objekten kommen.

Die Schäden, die durch Mikroorganismen an Kulturgut hervorgerufen werden, sind vielfältig und reichen von chemischen Abbauprozessen und mechanischer Beschädigung über die ästhetische Beeinträchtigung bis hin zu indirekten Schäden.

Die gesundheitlichen Auswirkungen 

betreffen einerseits Sammlungsmitarbeiter,

im Besonderen Restauratoren, sowie Sammlungsbesucher bzw. Nutzer von  befallenen Stätten. Von gesundheitlicher Relevanz sind vor allem die vielfältigen allergischen Reaktionen, während die toxische Wirkung und infektiöse Wirkung bei befallenem Kunst- und Kulturgut eher eine untergeordnete Rolle spielen.

Durch behutsame Untersuchungen kann ein Einblick gegeben werden in die Gefährdung des Objekts und der Menschen, die damit in Kontakt kommen. Die Identifikation, ob es sich um einen aktiven Befall oder einen ruhenden Altbefall handelt gibt Hinweise darauf, ob ein sofortiger Handlungsbedarf besteht. Von BioPhil werden stets zerstörungsfreie und zerstörungsarme Methoden bevorzugt angewandt.