Arten von Schäden

Mechanische Schäden

Bei mechanischen Schäden bleibt die chemische Zusammensetzung des Materials bestehen, nur dessen physikalische Struktur wird verändert. Die Hyphen von Schimmelpilzen können bis zu mehrere Zentimeter tief in das Originalmaterial von Kunst- und Kulturgut eindringen. Meist wachsen sie entlang von Schwachstellen, jedoch können sich Hyphen auch durch Pflanzenfasern oder Kristalle durchbohren.  Ebenso können Mikroorganismen, die sich in einer Pore oder einem Haarriss angesiedelt haben, durch Zellwachstum ihr Volumen vergrößern, wodurch neue Risse entstehen können und bestehende Risse sich vergrößern können. Die Wassereinlagerung, die mit der Ansiedlung von Mikroorganismen verbunden ist, kann das Originalmaterial quellen lassen, wodurch Spannungen entstehen können. An Außenobjekten kann es bei Minusgraden zu Frostschäden kommen.

Chemische Schäden

Bei chemischen Schäden findet ein chemische Abbau- oder Umwandlungsprozess statt. Es werden 2 Arten unterschieden. Im ersten Fall wird das Substrat, also das Objekt, direkt als Nährstoff verwertet, während im zweiten Fall das Substrat durch ein Stoffwechselnebenprodukt abgebaut oder verändert wird. Im diesem Fall wird das Reaktionsprodukt nicht vom schädigenden Organismus verwertet und somit ist der Abbauprozess ohne direkten Nutzen für den Organismus.

Ästhetische Schäden

Ohne dass eine Materialveränderung zwingend notwendig ist, wird das visuelle Erscheinungsbild verändert. Eine solche äußerlich veränderte Erscheinung kann von manchen Betrachtern als angenehm empfunden werden, wie z. B. bei Flechten auf Steinoberflächen. In den meisten Fällen wird ein Teil der Oberfläche eines Objekts verdeckt oder verfärbt, was im Falle von Kunst- und Kulturgut eine Verfälschung und Beeinträchtigung des Originalzustands darstellt. 

Indirekte Schäden

Indirekt können manche Organismen auch das Wachstum von anderen Organismen begünstigen, indem sie oder ihre Ausscheidungen als Nährstoffe dienen. Des Weiteren können Reaktionsprodukte von Abbauprozessen, welche vom verursachenden Organismus nicht verwendet werden, anderen Organismen als Nährstoff dienen.